Anfang März haben wir ein neues Projekt begonnen. Hier nun ein paar Antworten auf die gängige Frage „was macht das Sommerprojekt?“. Den ersten Teil des Fortsetzungsromans (aka „was bisher geschah“) findet man hier.
Am Ende des letzten Beitrags lag nun also eine zerlegte Packpresse in unserer Garage. Seit dem ist vor allem eins passiert: Planung. Wie gehen wir das Projekt an? Was brauchen wir dazu? Welche Teile wollen/ müssen wir ersetzen? Wo soll die Presse stehen? Wie ist der Platzbedarf .. auch/ insbesondere bei der Benutzung? Wo kommt der Strom her? Und vor allem: Wie geht das??? 🫣🤔
Hier die Zwischenergebnisse (*):
Schon beim Abladen fiel den Nachbarn auf, dass die obere Strebe der Presse etwas durchgebogen ist, und das Angebot kam schnell: „wenn Du einen neuen Träger brauchst, sag Bescheid“ (froh ist, wer solche Nachbarn hat! 🙏)

Hier griff dann einer unserer ersten „Grundsatzbeschlüsse“: Patina darf und soll sein! Wir holen uns ja nicht ein 70-jähriges Schmuckstück ins Haus, um dann alles auszutauschen. Der Rahmen bleibt also gebogen, lediglich die Farbe werden wir auffrischen. Dazu wurde das Teil in den Garten bugsiert und wir haben angefangen die abgeplatzte Farbe, groben Rost und Sand zu entfernen (Drahtbürste auf Bohrmaschine/ Flex) 🥵!

Jetzt folgt die Herausforderung das (sauschwere) Teil einmal zu wenden, um auch an die Unterseiten zu kommen. Für solche Aufgaben hat uns Uli (aka „Baumaschinen Heinzel, An-/ Verkauf und Ausleihe an die Familie“ 😂) mit mobilem Kran und Winde ausgeholfen 🙏 – auch das musste organisiert und abgeholt werden.

Vor Ostern hatten wir Besuch aus Vechta – und somit war plötzlich offiziell elektrischer Sachverstand im Haus🔌😀. Der richtige Zeitpunkt, um den Elektromotor der Presse einer genaueren Prüfung zu unterwerfen. Long story short: funktioniert einwandfrei – jetzt auch mit neuer Verkabelung. Danke Thomas!🙏
Unter der Kappe, die die Anschlüsse schützt, haben wir übrigens eine Originalbeschreibung der Verbindungsmöglichkeiten gefunden, sowie den Hinweis, das Lagerfett alle 5.000-6.000 Betriebsstunden zu erneuern. Das werden wir bestimmt machen … wenn die 5.000 erreicht sind 😉🫣.

Danach haben wir uns an das Herzstück der Anlage gewagt: die Hydraulik. Wir haben sie demontiert, dabei viele Fotos gemacht, und wir haben angefangen sie zu reinigen. Auf dringenden Rat mehrerer Personen haben wir davon Abstand genommen, hier zu pedantisch zu sein und alles in seine Einzelteile zu zerlegen („Warum willst Du das tun?“ – Gruß u.a. an Helmut!)





Parallel beschäftigte uns die Frage: Wo wird die Presse am Ende stehen? Wir haben uns für „neben dem Schuppen“ entschieden, da mussten „lediglich“ ein paar Gräser weichen 😱. Wir haben ein 1:1 Modell des Rahmens gebastelt, so dass man sich das alles etwas besser vorstellen kann:

Wir bauen einen Unterstand (auf Basis eines vorgefertigten Carports) von ungefähr 3×1,8 Meter, quasi als Verlängerung der bestehenden Hütte – die bei dieser Gelegenheit einen neuen (Teil-)Anstrich bekommen hat. Die Presse, die früher im Boden versenkt war, wird bei uns auf 2 Träger gestellt (ja, das oben erwähnte Angebot bzgl. Träger war doch noch sehr hilfreich! Danke Rainer! 🙏). Dadurch erhöht sich die Arbeitshöhe auf altersgerechte ca. 75 cm. Wie bisher wird sich der Motor/ die Pumpe rechts davon befinden. Zwischen die Träger kommt noch ein Loch, in welchem der Hydraulik-Stempel Platz findet. Links ist Raum für die Ablage der Presstücher etc. Das Ganze natürlich überdacht, das Regenwasser wird auf die „alte“ Hütte geleitet, und von da via Regenrinne in den Obstgarten (dazu mussten wir die Regenrinne umbauen … auch so ein ‚kleines Detail‘, das sich gerne mal einen Nachmittag gönnt 😉). Den Boden haben wir mittels Rüttelplatte stark verdichtet, darauf kommt Split und Betonplatten, mit breiten Fugen für den Wasserablauf.
Schalten Sie auch beim nächsten Mal wieder ein wenn es heißt: „Wo sind eigentlich meine Handschuhe?“ 😂 Quatsch – der nächste große Meilenstein ist ein Probelauf der Hydraulik. Also den Motor wieder mit der Pumpe und diese mit der Presse verbinden, neues Hydrauliköl und -Schläuche haben wir schon. Das wird nochmal sehr spannend. Das offizielle Ziel heißt weiterhin: die Keltersaison 2025 wird hydraulisch! Daumendrücken! 🤞
(*) Bei erneuter Ansicht der Bilder denke ich: gar nicht mal so viel geschafft, aber es sind die vielen (kleinen) Dinge, die man organisieren, beschaffen und klären muss, die ungemein Zeit benötigen und die sich nicht in Bildern fassen lassen. Und man macht ja noch andere Dinge (ich sage nur: Vorgartenzaun 😉).
PS: Das Beitragsbild zeigt die Presstücher für die einzelnen Lagen nach dem Waschen