Habt ihr das auch gehört? Diesen riesigen Plumps, gefolgt von einem gewaltigen Poltern, zitterndem Boden und allem was der durchschnittliche Katastrophenfilm sonst noch zu bieten hat?
Ich kann euch beruhigen, es war nichts Schlimmes, lediglich der Stein der mir vom Herzen fiel 🪨♥️😉. Es geht natürlich um unser Sommerprojekt … zur Erinnerung:
Nachdem wir uns ein wenig Urlaub gegönnt haben geht es nun in strammen Schritten Richtung Keltersaison, was auch heißt: die neue/ alte Presse muss fertig werden. Und so „nebenbei“ muss noch die Frage geklärt werden: funktioniert die Presse überhaupt?
Korrekt: wir investieren viel Zeit (und ja, auch Geld) in das Projekt, ohne genau zu wissen, ob am Ende etwas Funktionierendes bei rauskommt. Unser Vertrauen in die Aussagen der Vorbesitzer (und deren Nachbarn) ist riesig … mal schauen …
Aber erst einmal ging es mit den „Nebentätigkeiten“ weiter:
Motor mit Pumpe ‚verheiratet‘, neuen Keilriemen aufgezogen, Gewindestange zum Spannen desselben:

(Punkt-)Fundamente für die Stützträger gegossen, dann die Träger darauf fest montiert und schließlich den Rahmen angebracht. Steht! Ich habe Turnübungen daran gemacht … ganz ohne Angst 😉


Jetzt wird es langsam spannend – der sehr schwere Stempel musste eingesetzt werden. Der ragt weit nach unten, was heißt, ein Loch musste her:

Und dann kam endlich der kleine Kran zum Einsatz, der hier seit Wochen scheinbar nutzlos nur im Wege rumstand. Jetzt konnte er all seine Stärken ausspielen 💪. Er passt haargenau zwischen die Stützträger, und so konnte der (übrigens: sehr schwere) Stempel einfach, und vor allem rückenschonend, eingesetzt werden. Danke Bruder für den Kran! 🙏


Olala, dann könnte man jetzt ja eigentlich mal schnell den Motor/ Pumpe ranhängen und einen Testlauf machen?
Ganz so schnell ging’s nicht, aber: ja 😀
Zunächst musste noch der Platz für den Motor/Pumpe vorbereitet werden, dann Motor/ Pumpe aufbauen und (provisorisch) fixieren, (neuer) Schlauch zum Stempel und (neuen) Schlauch zum Druckmesser anbringen, Hydrauliköl auffüllen, Druckplatte auflegen, Strom aus dem Keller (provisorisch) zuführen … und Daumen drücken 🤞

Naja, da ich eingangs ja schon vom fallenden Stein berichtet habe: scheint wohl alles gut gegangen zu sein 😎. Tatsächlich sind wir mega begeistert! 🥳 Es ist genau so, wie wir es uns erhofft haben! Ich persönlich könnte der alten Pumpe stundenlang beim Pumpen zuschauen – ich find’s soooo cool 😎. Und weil ein Foto mal wieder nicht reicht – here we go:
Es hat eine Weile gebraucht, bis die neuen Schläuche mit Öl gefüllt waren – was die Anspannung leicht in die Höhe trieb 🫣. Aber dann hat es sich bewegt, ganz langsam, aber sicher. Wir wissen nicht, wie weit man den Stempel ausfahren kann, und haben dann mal lieber eher früher gestoppt. Über einen Hebel öffnet man den Auslass im Öltank, das Öl fließt zurück und der Stempel geht wieder runter.
Die Motor/Pumpe-Kombi müssen wir auf jeden Fall noch mehr fixieren, damit die Vibrationen minimiert werden.
Später kam noch Helmut vorbei, der uns – Dank früherer beruflicher Erfahrung – sehr mit der Technik hilft und uns wertvolle Tipps gibt.

Mit ihm zusammen haben wir einen Lasttest gewagt. Bis knapp über 100 bar (lt. Anzeige) haben wir die Presse gefahren, indem wir einen Holzklotz gepresst haben. Der war ca. 8×10 cm dick … ist dann aber doch eingeknickt:


Und jetzt? Jetzt ist das Holz an der Reihe: der „Wagen“ und der „Gegenstempel“, außerdem die Schienen. Was das alles bedeutet? Das erfahrt ihr im nächsten Teil der Sommerprojekt-Reihe 😎. Bis dahin!