Happy 3. Advent! Ach Du meine Güte, heute ist ja alles verkehrt! Sollte es hier nicht um Apfel-Getränke gehen? Und jetzt sowas?! Und dann auch noch „Konzern-Plörre“ – na, das ist ja ein „schöner“ 3. Advent:

Bulmers Pear Cider, zur Abwechslung also mal Birne. Long story short: schmeckt. Süß, frisch und – Überraschung – nach Birne. Die Süße überrascht auch nicht wirklich, wenn man den kritischen Abschnitt ‚Ingredients‘ hier liest. Die Traditionsmarke Bulmers gehört übrigens zu Heineken und ist somit Spielball in einem größeren Ganzen. Stellt sich die Frage: was hat das Getränk hier verloren?
Ach, zum 3. Advent dachte ich, es sei mal wieder Zeit für einen Klassiker – und da gibt es doch Fontanes Gedicht … leider über einen Birnenbaum. Was bisher allerdings nicht bekannt ist: es gibt auch eine Apfel-Variante 😁:
Der Heinzelmann aus Eschborn am Taunusrand,
Ein Apfelbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit
Und die Äpfel leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn’s Mittag vom Turme scholl,
Der Heinzelmann sich beide Taschen voll,
Und kam in Pantinen ein Junge entlang,
So rief er: »Ei Bub, ’n Appel – fang! «
Und kam ein Mädel, so rief er: »Na Klaane,
Ne Goldparmäne? Ich geb‘ dir aane.«
So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der Heinzelmann zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende. ’s war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Äpfel weit und breit;
Da sagte der Heinzel: »Ich scheide nun ab.
Legt mir einen Apfel mit ins Grab.«
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen den Heinzel sie hinaus,
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen »Jesus meine Zuversicht«,
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
»Tot isser – wer gibt uns nun ’n Appel her?«
So klagten die Kinder. Das war nicht recht –
Ach, sie kannten den Heinzelmann schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Äpfel strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was damals er tat,
Als um ’n Appel ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Apfelbaumsprößling sproßt heraus.
Und die Jahre gingen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Apfelbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet’s wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung‘ übern Kirchhof lang,
So flüstert’s im Baume: »Wilste ’n Appel? Fang!«
Und kommt ein Mädel, so flüstert’s: »Na Klaane,
Ne Goldparmäne? Ich geb Dir aane.«
So spendet Segen noch immer die Hand
Des Heinzelmann aus Eschborn am Taunusrand.
(von Tane/ von Thilo)
Thilo, du läufst ja zur Hochform auf. Das Gedicht ist einfach spitze!
Die Figur des Heinzelmanns passt allerdings nicht ganz zu deiner Biografie.
Also wohl eher eine fiktive Figur?
Viele Grüße Ingrid
Auf jeden Fall fiktiv! 😎😃