Am vergangenen Samstag, 11. Juni, war wieder der Apfelwein-Wettbewerb des OGV Niederhöchstadt. Um es kurz zu machen: Wusel konnte seinen Titel „Apfelweinprinz“ verteidigen während sich der EA-r-TH-Schoppe am unteren Ende der Rangfolge wiederfand (aber nicht ganz unten). In meiner Funktion als Vereinsschreiberling habe ich schon die lokale Presse mit einem Artikel beglückt, und weil ich nicht alles zweimal schreiben möchte: klick hier (PDF).
Vor dem Wettbewerb wurden die Schoppe natürlich sorgfältig ausgewählt:
Elisabeth und ich haben erst kurz vor dem Umfüllen in die „offiziellen OGV-Bags“ eine Entscheidung getroffen, also am Freitag Morgen – tatsächlich nicht die beste Uhrzeit um Schoppe zu probieren. Zur Wahl stand alles was sich im Keller fand: Mix pur, mit Speierling, mit Quitte (Q), mit Mispel (M) und sortenreiner Bohnappel (BA). Der Speierlings-Schoppe hatte beim Anstich gute Kritiken erfahren und schmeckte auch kurz nach dem Morgenkaffee ganz gut. Die Mispel war gleich raus – zu kräftig/ zu streng. Quitte und Mix pur erschienen uns zu trüb, was nichts schlimmes ist, aber die Farbe (möglichst klar) wird auch bewertet. Blieb noch der Bohnappel. Am Ende haben wir uns für den Bohnappel entschieden, da wir befürchteten, der Speierling sei für den Wettbewerb zu kräftig.
Dann kam der Tag der Wahrheit. Elisabeth hat wieder das „Anonymisieren“ der Proben übernommen – sie war also alleinige Geheimnisträgerin. Dafür durfte ich „stundenlang“ nicht in die Küche.
Ich durfte dafür den Zeremonienmeister geben, und alle 21 Teilnehmer:innen nebst 3-köpfiger Jury durch den „Wettkampf“ führen. Ort des Geschehens war die OGV Obstwiese und Petrus hat wieder einmal seine schützende Hand über uns gehalten: perfektes Apfelweinwettbewerb-Wetter 🌞. Die Wertung, die wir uns vor 5 Jahren ausgedacht haben, sieht eine zweigeteilte Punktevergabe vor: 50% bestimmt eine Jury, 50% bestimmen die Teilnehmer:innen. Letzteres ist der spannende Teil: alle 21 Wettbewerber:innen müssen die 21 Apfelweine blind verkosten und bewerten, also auch den eigenen. Das sorgt für Überraschungen 😉. Und es sorgt für einen gewissen Zeitdruck: Wenn man sich für jede Probe 5 Minuten Zeit nähme, wäre man über 2 Stunden beschäftigt. Das will aber niemand. Also muss es schneller gehen. Am Ende haben wir ca. 75 Minuten gebraucht, also ca. 3,5 Minuten je Schoppe: Apfelwein-Speed-Dating – man muss möglichst auf den ersten Schluck den Liebsten finden 🥰
Wie man sich denken kann ist das Endergebnis nur bedingt aussagekräftig. Man hat nicht viel Zeit, es sind viele Proben, der Geschmack ist anders, je nachdem was man kurz davor getrunken hat, usw. Das Event ist tatsächlich eher ein großer Spaß bei dem sich die Apfelwein-Gemeinde mal wieder trifft. Also zumindest sehe ICH das so. Klar ist es schön am Ende auf dem Treppchen zu stehen, aber wenn nicht – Spaß hat es trotzdem gemacht!
Wusel hatte die Probe #12, und wir (EA-r-TH) die Probe #9 – ouch.
Wenn man sich die Rangfolgen genauer anschaut, findet man Interessantes:
- Platz 4 hat das Treppchen nur um 0,75 Punkte verpasst – viele Grüße in die Gartenstraße!
- Wusel war auch bei den Teilnehmer:innen auf dem Podest
- Die Jury war bzgl Platz 2+3 gänzlich anderer Meinung (und dafür gibt es nachvollziehbare Gründe)
- Bei den Proben #5 und #21 war man sich einig, dass sie ungenießbar sind … das macht den drittletzten Platz bei den Teilnehmer:innen für unsere #9 noch schlimmer 😉.
Naja, nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb – nächstes Jahr wird alles besser und wir werden bestimmt wieder König! Bestimmt! Also wirklich jetzt! 😎
Ich bin außerdem am überlegen wie man die Wertung noch verbessern kann, wie man aus dem Zeitdruck rauskommt, wie das Stimmgewicht der Fachjury neutraler wird, wie die Reihenfolge des Ausschanks weniger relevant wird, usw – OHNE dabei den Spaß aus dem Auge zu verlieren. Ich habe ja jetzt 1 Jahr zum Nachdenken …
Fehlt nur noch der Blick auf die „Heckstedter Krönchen Erfolgsstatistik“: