An der ein oder anderen Stelle hatte ich bestimmt schon einmal erwähnt, dass unsere Ernteerwartungen in „ungeraden Jahren“ höher sind als in „geraden Jahren“. Dieses Jahr wäre es also wieder an der Zeit zu frohlocken 🙂
Doch vor der Ernte kommt die Blüte, und so inspizieren wir regelmäßig die Obstwiesen hinsichtlich des Blütenstands – naja, das klingt viel geplanter als es ist: wir gehen halt spazieren (man muss ja mal raus) und schauen dabei, was so los ist.
Es ist viel los! Blüten so weit das Auge reicht! Und dabei bleibt es in diesem Beitrag auch: freut euch einfach mit uns an der Blütenpracht!






Okay, ein klein wenig Prosa gibt es noch: Blüten alleine machen bekanntlich nicht glücklich – es braucht den Bestäuber. Der Marienkäfer ist da nur bedingt hilfreich, kümmert sich anscheinend nur um die eigene Art; besser sind Bienen – daher stehen die Kisten eines befreundeten Imkers auf unserer Wiese. Aber die Tierchen sind empfindlich: das „fleißige Bienchen“ arbeitet nur bei Wohlfühltemperaturen, und bis in den Mai hinein war es meist zu kalt. Wenn dann aber die Sonne schien, dann konnte einem vor lauter Summen ganz schwindelig werden. Auf dem u.g. Bild sieht man am 2. Kasten von links wie sich ein ganzes Volk anschickt den Standort zu wechseln. Dieses „Ausschwärmen“ wollte der Imker eigentlich mit entsprechenden Maßnahmen unterdrücken, aber so ganz schienen sich die Bienen nicht dran zu halten. Wir haben den Imker informiert, wissen aber noch nicht, was aus dem Schwarm geworden ist – mal wieder Spazieren gehen ….

Also Blütentechnisch sind wir ganz weit vorne, doch wie jedes Jahr: es kann noch so viel passieren:
- die Kältephase haben wir (fast) überstanden; es ist (so scheint es) nichts erfroren
- trotz der bisherigen Kälte hat es doch auch viel gesummt in den Bäumen; Bestäubung: check!
- jetzt kommen die Schädlinge zum Zug (insbesondere Apfelwickler, Apfelgespinstmotte)
- das Wetter kann uns sprichwörtlich alles verhageln, oder verbrennen (Sonnenbrand)
- oder es bleibt zu trocken (man sollte es derzeit fast nicht glauben, aber noch hat die Natur nicht aufgeholt)
- wenn die Bäume dann endlich vollhängen, kommen die „Mundräuber“, die „Rucksacktouristen“, oder die professionellen Obstdiebe
Seufz – man hat es nicht leicht 😉
Und ja: zu viele Blüten machen auch nicht glücklich – das schaffen die Bäume nämlich gar nicht. Der Baum wirft also von sich aus alles ab, was ihm zu viel ist (aka „Junifall“). Der professionelle Obstbauer hilft dem nach und entfernt von Hand so viele Blüten, dass der Baum den Rest zu gesunden Früchten ausbilden kann. Mal sehen, ob wir uns das dieses Jahr antun (wäre das erste Mal) – ihr werdet es erfahren. Bis spätestens dahin …