Bevor ihr es aus der internationalen Presse (Eschborner Stadtspiegel) erfahrt: Am vergangenen Samstag, 3. Juli, hat der OGV Niederhöchstadt zum 23. Mal seinen Apfelweinwettbewerb veranstaltet, und die Keltergemeinschaft „Heckstedter Krönchen“ hat seit langem mal wieder auf dem Treppchen gestanden. Wusel darf sich (zum wiederholten Male) „Apfelweinprinz“ nennen – Herzlichen Glückwunsch!
Doch der Reihe nach: Wie oben erwähnt, war dies der 23. Wettbewerb des OGV, aber erst zum 4. Mal mit den neuen Regeln. Nach wie vor geht es darum, Apfelweinkönig zu werden, oder -prinz (2. Platz) oder -ritter (3. Platz). Doch während „früher“ das Siegertreppchen im Wesentlichen durch den 1. Vorsitzenden des OGV bestimmt wurde (und gerüchteweise der Apfelweingeschmack dabei zwar eine große, aber nicht alleinige Rolle gespielt hat), gibt es heute ein umfangreiches Regelwerk, nach dem man in aufwendiger, blinder Verkostung die Gewinner bestimmt.
Unnötig zu erwähnen, dass das Regelwerk aus meiner Feder stammt (weswegen wir – Keller ea-r-th – auch 2 Jahre nicht am Wettbewerb teilgenommen haben). In den Grundzügen besteht der Wettbewerb aus einer zweigeteilten Wertung: Zunächst bewertet eine dreiköpfige Jury alle Apfelweine nach Farbe, Geruch und Geschmack – und zwar ‚blind‘, d.h. die Jury weiß nicht, wessen Stöffsche vor ihr steht. Und zusätzlich zur Jury bewerten alle Teilnehmer des Wettbewerbs ebenfalls alle Apfelweine – natürlich auch ‚blind‘. Beide Wertungen (Jury, Teilnehmer) gehen dann zu je 50% in die Gesamtwertung ein, und die Sieger werden ausgerechnet. Wer mich kennt weiß, dass Excel dabei eine größere Rolle spielt 😉
Dieses Jahr gab es 19 (neunzehn) Teilnehmer, davon 9 aus Eschborn/ Niederhöchstadt, und davon wiederum 4 vom „Heckstedter Krönchen“: Andrea, Andreas, Wusel und ea-r-th. Die anderen kamen aus der Region: Steinbach, Sulzbach, Mammolshain, Oberursel, Frankfurt, Hofheim, Weilbach, und die weitesten kamen aus WI-Medenbach.
D.h. es mussten 19 Apfelweinproben verkostet werden – ein strammes Programm.
Dazu hat man sich am Samstag, 3. Juli auf dem weitläufigen Gelände des OGV getroffen. Petrus hatte das Fest gesegnet, denn es regnete bis Freitag, und am Sonntag auch schon wieder. Nur am Samstag: Sonnenschein. Entsprechend gut war die Laune bei allen Beteiligten, und wir waren flott beim Verkosten. 19 Apfelweine, da ist klar dass man nicht aus gut gefüllten Gerippten probiert. Stattdessen wurde in 0,1 L Gläser ausgeschenkt, und auch die nur max. halbvoll. Der anwesende Bürgermeister wurde auch versorgt, hat seine Proben aber an Matze/ Brita weitergereicht – der Bürgermeister ist bekennender Apfelwein-Ignorant (und auf Festen ohnehin abstinent).
Nachdem alle Proben innerhalb von 90 Minuten durchgezogen waren (mal schnell rechnen: knapp alle 5 Minuten ein Schoppe), ging es an die Auswertung. Elisabeth hat die Punkte vorgelesen, ich habe sie in den Laptop gehackt – und das alles, während die Teilnehmer live miterleben konnten, wie sich die Punktestände entwickeln – genau wie beim Eurovision Song Contest (Wüsell – douze points 🙂 🙂 🙂 )
And the winner is: Fred & Ursula Friedman aus Mammolshain, die Prinzenwürde ging an Wusel, und der dritte Platz (Ritter) ging nach Oberursel an Jürgen Ochs und Felix Krusche. Es sei darauf hingewiesen, dass Wusel in der reinen Jury-Wertung sogar König geworden wäre! Und nochmal Glückwunsch!
Und auf welchen Plätzen sind die anderen „Krönchen“ gelandet? Ach, wer will das schon wissen … Mitmachen ist doch alles 😉
Nachdem „das Krönchen“ also wieder mal einen Titel nach Hause geholt hat, lohnt es sich auch die Erfolgsstatistik zu aktualisieren. Urkunden gibt es eigentlich nicht mehr – das steht nurmehr für „erfolgreiche Teilnahme“:
Hoffen wir mal, dass auch der 2021er Jahrgang so erfolgreich wird, um nicht zu sagen: noch erfolgreicher! Wir arbeiten dran … 🙂
Der Prinz grüßt aus fernen Urlaubsgestaden das edle Königspaar, die tapferen Ritter und das trinkende Volk. Ich und meine Gemahlin sind froh hier weitestgehend unerkannt ein paar Tage von der Frohn und der Last des Adelsdaseins Abstand gewinnen zu können. Einzig schmerzt, das kein Tropfen des Prinzenschoppens mehr ins Reisegefährt mehr passte. Jedoch spendet uns tiefen Trost, dass dieser – gut bewacht durch wache Knechte – in den Kellern bis zu unserer Rückkehr lagert, um unseren Durst zu stillen.
Der P. R. I. N. Z.