Vor zwei Wochen gab es Quittenkuchen – eine aromatische, und ziemlich trockene Angelegenheit. Eigentlich gar nicht so schwer, man braucht lediglich ein paar spezielle „Küchengeräte“. Hier das Rezept – los geht es mit den Zutaten:
- Ein „paar Sack“ Quitten
- Wasch- und Putzplatz
- Macheten-artige Messer
- Obstmühle und -presse
- trockenes Wetter und gute Laune; letzteres wird durch ersteres begünstigt; andersrum klappt’s nicht immer
Am Waschplatz die Quitten von Schmutz und (je nach Sorte) „Pelz“ befreien. Danach auf Faulstellen untersuchen und ggf. entfernen. Um die Obstmühle nicht zu überstrapazieren, die Quitten in Hälften teilen. Dazu nutzt man Äxte, Macheten oder sehr stabile Messer. Dabei ist größte Vorsicht geboten!
Die sauberen, geteilten Quitten gibt man in die Obstmühle und erzeugt einen saftigen Brei. Diesen unter gleichmäßigem „Dumme-Sprüche-Klopfen“ in die vorbereitete Presse geben. Bei der Wahl der richtigen Presse ist die benötigte Anzahl Pressvorgänge, deren erforderlicher Körpereinsatz, sowie der Aufwand der anschließenden Reinigung zu beachten. Wir haben uns diesmal für die ‚mittlere‘ Presse entschieden.
Der anstrengendste und gleichzeitig wichtigste Teil der Kuchenherstellung ist das Pressen. Hier gilt es ordentlich Druck aufzubauen, so dass der leckere Kuchen vom lästigen Saft gelöst werden kann. Der Saft wird aufgefangen – dazu später mehr.
Erst wenn kein Saft mehr aus dem Kuchen quillt, ist man fertig. Dann kann die Presse gelöst und der Kuchen entnommen werden. Auch hier kommen wieder die scharfen Messer zum Einsatz, um den (wie schon erwähnt) sehr trockenen Kuchen aufzuteilen. Jeder nur ein Stück – Guten Appetit!
Aber was macht man nun mit dem ganzen Saft? All unsere Gefäße sind voller Apfelwein-Ansatz! Na gut, dann halt noch etwas Quittensaft hinzu, für’s Aroma 🙂 Wenn dann immer noch was übrig ist: Quittenwein (wer’s mag) oder Quittengelee (für den Lokalkolorit: Quiddeschellee).
Das Rezept des Quittenkuchens lässt sich übrigens ganz einfach auf Mispeln/ Mispelkuchen übertragen.
Und auch Speierling/ Speierlingskuchen haben wir im Programm – den haben wir aber schon letztes Jahr gemacht, und nur noch etwas Saft im Tiefkühler aufbewahrt. Aufgetaut sieht es ein bisschen aus wie Kotze, aber das sagen wir niemandem 😉
Was ich eigentlich sagen wollte:
Die letzten Schritte des Apfelwein-Ansetzens 2020 sind auch erledigt. Es reifen nun verschiedene Variationen in den 4 „Heckstedter Krönchen“-Kellern: Streuobst-Mix pur, mit Quitte, mit Speierling und – erstmalig – mit Mispel. Wir dürfen uns auf ein abwechslungsreiches Apfelweinjahr 2021 freuen! 🙂