Holla, wie die Zeit vergeht … jetzt ist es schon Ende August, und seit dem letzten Beitrag Anfang Juli ist doch einiges passiert. Ich hatte schon öfter daran gedacht mal wieder einen Newsletter zu schreiben, aber dann gab der jeweilige Anlass irgendwie doch nicht so viel her, außerdem ist Sommer, der Müßiggang ruft … 😴
Hier und heute daher also eine Zusammenfassung der letzten Ereignisse in chronologischer Reihenfolge:
Viel Spaß!
Am Bodensee
Ende Juni waren wir am Bodensee, genauer: in der Nähe von Friedrichshafen. Dort haben wir mit unseren Landy auf einem kleinen Campingplatz, der einem Obsthof angeschlossen ist (oder umgekehrt), ein paar ruhige Tage mit viel Fahrradfahren verbracht. Der Anlass war ein Zeppelinflug, will heißen, hatte eigentlich gar nichts mit Obst/ Äpfeln/ Apfelwein zu tun. Doch unser Hobby verfolgt uns überall hin 😎. Es dauerte ca. 2 Stunden bis nach unserer Ankunft einheimischer Most (sprich: Moscht) auf dem Tisch stand. Stilecht aus einem Speidelfass gezapft … lediglich am „Zwischenbehältnis“ muss noch gearbeitet werden (hier hätte die Steingutindustrie noch neue Absatzfelder zu beackern 😉).
Beim Fahren (und Fliegen) über Land waren wir dann doch sehr überrascht über die Ausmaße der Obstindustrie am Bodensee. Ja, es war uns nicht unbekannt dass es dort große Apfelplantagen (und anderes) gibt, aber wenn man dann mittendrin steht, ist es halt nochmal was anderes.
Start der Erntesaison 2023
Ganz still und heimlich haben wir mit der Erntesaison 2023 begonnen, oops 😉. Auf ‚der westlichen Koppel‘ (fka ‚Gerhards Wiese‘) steht ein Weißer Klarapfel. Der wird erstens sehr früh reif, zweitens muss man ihn kurz vor der Reife ernten. Wenn man das tut, so hat man einen schönen Apfel für Kompott, Apfelkuchen … oder ‚Apple Crisp‘.
Die eigentliche Ernte startet im September, und die große Masse folgt (wie gewohnt) Anfang Oktober.
Der Ansitz
Seit einigen Jahren schon liegt auf unserer Wiese eine laaange Holzstange, genauer: sie hängt zwischen 2 Bäumen. Die haben wir mal geschenkt bekommen, aber wir brauchen sie gar nicht. Zum Schütteln vom Bäumen ist sie dann doch zu lang/ unhandlich (7,6 m). Elisabeth träumte schon seit geraumer Zeit davon, die Stange in einen Ansitz für die heimischen Greifvögel umzufunktionieren. Neulich war es endlich soweit. Franky & Jens haben die Stange heldenhaft durch den Ort in die Taunusstraße getragen, wo wir sie zu einem 6m hohen Ansitz umgebaut haben (also 1,6m abgesägt und die Teilstücke als Sitz- und Haltestange wieder montiert). Das haben wir dann (etwas abenteuerlich) mit dem Landy auf die EA-r-TH-Wiese gebracht und aufgestellt. Die harte Arbeit bestand darin, ein 1m (+x) tiefes Loch zu bohren. Der Boden war an der Oberfläche Dank etwas Regen zwar aufgeweicht, aber schon nach 10cm schlug die Eschborner Tonerde erbarmungslos zu. Es war eine ordentliche Plackerei – zum Glück hatten wir den Erdbohrer von Gerhard🙏.
Jetzt steht der Ansitz, und wir lauern nun darauf endlich einen Bussard oder so auf der Stange sitzen zu sehen. Grundsätzlich gibt es welche ein der Gegend; sie sitzen selbst auf den kurzen Stützpfosten der Bäume.
Pop-Ups
Mittlerweile haben wir schon wieder 2 Pop-Up-Events veranstaltet, also spontanen Apfelweinausschank auf unserer Wiese zum Amusement und Erfrischung vorbeikommender Spaziergänger und Fahrradfahrer. Das erste anlässlich des Welt-Apfelwein-Tags am 3. Juni, und das andere Ende Juli, einfach nur weil wir Lust hatten.
Ach, ich glaube, dazu schreibe ich dann doch noch mal einen eigenen Blogbeitrag.
Quittenwein
Der eine oder andere mag sich erinnern: wir haben im vergangenen Herbst 100L Quittensaft zu Wein angesetzt. Yo, wir hätten’s auch vergessen, wenn die 2 Fässer nicht ständig im Weg stünden. Nun haben wir endlich mal reingeschaut und probiert: ja, trotz eines nicht ganz so schönen Anblicks kein Fehlgeruch oder -geschmack … wobei sich die Geister ja streiten, ob Quittenwein nicht per se ein Fehlgeschmack ist 🤣. Im Ernst: der Plan war den Wein in Brand zu verwandeln … der Plan existiert auch weiterhin, es muss nur noch ein Brenner gefunden werden.
Ohne Zaun klau’n?
Jetzt geht sie wieder los, die Saison der Rucksack-Touristen. Der sonntägliche Spaziergänger geht mit leerem Rucksack in die Obstwiesen, und kommt mit vollem Rucksack wieder raus. Ein schwieriges Thema…
Es gibt die Initiative ‚gelbes Band‘, u.a. unterstützt vom BMEL (Bundesminiterium für Ernährung und Landwirtschaft). Streuobstwiesenbesitzer, die ihre Bäume für das freie Pflücken freigeben, markieren diese mit einem gelben Band. So erkennt der/die Rucksack-Tourist:in wo er/sie zugreifen darf. Im Grunde eine gute Idee (außer dass wir ca. 100 Meter gelbes Band haben, auf dem fett „Finger weg! Wir ernten selbst!“ steht. Das ist nun Müll), ganz ähnlich dem Portal mundraub.org. Aber:
Auf mundraub.org kann jeder einfach irgendwas reinschreiben; das wird nicht verifiziert. Ich könnte also reinschreiben, dass die Apfelbäume des OGV zur freien Verfügung stehen („da kümmert sich keiner drum“), dabei stimmt das gar nicht. Der OGV ist darüber dann „nicht so glücklich“.
Und die gelben Bänder? Wenn die Kommunen so ihre Flächen freigeben, mag das funktionieren. Aber Privatleute? Ich habe Zweifel. Denn wenn sich die Leute nicht um ihre Wiese kümmern, weil sie z.B. zu alt sind oder generell kein Interesse haben, dann werden sie auch kein gelbes Band anbinden. Ungepflegte Streuobstwiesen haben zudem den Nachteil, dass sie mit allerlei dornigem Zeugs zuwuchern. Da können so viel gelbe Bänder hängen wie sie wollen, da geht man doch lieber auf die frisch gemähte Obstwiese des Nachbarn (ohne Bänder), wo die Früchte wie von selbst in den Rucksack fallen 😱😡🤬.
Yup – das war jetzt etwas plakativ, aber wie gesagt: schwieriges Thema.
Um bei uns keine Zweifel aufkommen zu lassen haben wir (genauer: Wusel) Schilder aufgestellt. Ich finde die Wortwahl des LOGL etwas hart (es fehlt nur „Eltern haften für ihre Kinder“), aber mit Feinsinn und Ironie klappt’s halt (auch) nicht. Ältere Schilder des LOGL hießen „Ohne Zaun klau’n?“ mit viel Prosa dazu – bringt nichts. Ob die roten Schilder besser funktionieren? Wir werden es sehen 🤞.
PS: Man sieht (vielleicht), dass wir gerade – rechtzeitig vor der Ernte – die Wiesen nochmal mähen 😎👍
Apfelwein-Festival
Kürzlich war Apfelwein-Festival in Frankfurt auf dem Roßmarkt. Die großen Keltereien gaben sich ein Stelldichein und haben den Besuchern (und insbesondere den Touristen) mal gezeigt was so im Tank schlummert. Wir (EA-r-TH, Claudi, Wusel) waren natürlich auch da und haben uns am Stand der Cider World durch verschiedene Apfelweine probiert. Auch wieder eine schöne Gelegenheit für einen Plausch mit den Standbetreibern, sowie mit dem Chef der (gar nicht mal so kleinen) Kelterei Matsch&Brei. Schee war’s 😀.
Ui, da hat sich aber ganz schön was aufgestaut … gut dass das erledigt ist 😎. Jetzt geht es ja bald mit dem Keltern los; dann kommen auch wieder ‚richtige‘ Blogbeiträge – versprochen!